Landkreis Hildburghausen 2015

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12. bis 16. August & 19. Bis 21. Dezember 2015
Dieser Flächenlandkreis liegt im fränkisch geprägten Süden Thüringens; er ist Teil des historischen „Henneberger Landes“ und hat rund 65.000 Einwohner. Der Landkreis wird durch reizvolle Natur- und Kulturlandschaften wie den Thüringer Wald und das Werra-Tal geprägt und ist ein beliebtes Touristenziel. 2015 wurde mit etwa 1.000 Asylsuchenden im Landkreis gerechnet. Eine aktive Rechte mobilisiert hier vielerorts gegen die Unterbringung von Asylsuchenden, organisiert Konzerte und Demonstrationen und kaufte im Frühjahr eine Immobilie in Kloster Veßra als insgesamt zehntem Stützpunkt in Thüringen.

Hildburghausen
Die heute 12.000 Einwohner zählende Stadt war im 19. Jahrhundert mit Joseph Meyers Bibliographischem Institut einer der berühmtesten Verlagsorte Deutschlands. Die ehemalige Residenzstadt war zudem berühmt für ihr freisinniges und kultiviertes geistiges Klima. Es gibt in der Stadt eine Gemeinschaftsunterkunft mit 102 Flüchtlingen (08/2015), weitere 150 Plätze im Dezember 2015 und Wohnungen für ca. 150 Asylsuchende (08/2015).

Hinternah
ist der größte Ortsteil der Gemeinde Nahetal-Waldau, hat ca. 1.500 Einwohner und wurde bereits im Jahre 1189 als Dorf in der Grafschaft Henneberg erwähnt. Der Ort liegt im Süden des Naturparks Thüringer Wald, nur zehn Kilometer vom Rennsteig entfernt. Früher war Hinternah Weinumschlagplatz, Holzbauer-, Glasmach- und Besenbinderort. Heute gibt es ein Gewerbegebiet mit klein- und mittelständischen Unternehmen.

Schönbrunn
ist ein Ortsteil der Gemeinde Schleusegrund mit 1.500 Einwohnern. Der Schleusegrund ist eines der reizvollsten Erholungsgebiete des UNESCO-Biosphärenreservats Vessertal – eines großen zusammenhängenden Waldgebietes mit zahlreichen Bergwiesen und der Trinkwassertalsperre Schönbrunn. Der mit Abstand größte Arbeitgeber der Region ist das in Schönbrunn ansässige Gewürzwerk mit mehr als 800 Beschäftigten. In der Gemeinschaftsunterkunft Schönbrunn, einem ehemaligen, Anfang der 1990er Jahre erbauten Sporthotel, leben seit März 2015 sechzig Asylbewerber, darunter viele Familien mit Kindern. Aus Platzmangel wurden weitere Wohnungen im gegenüberliegenden Wohnblock hergerichtet.

Schleusingen, Schleusingerneundorf
ist eine mittelalterliche Kleinstadt mit rund 5.500 Einwohnern am südlichen Abhang des Thüringer Waldes. Die Bertholdsburg, ein von vier Türmen flankierter Renaissancebau, ist das eindrucksvollste Gebäude der Stadt, die über Jahrhunderte Sitz der Grafen von Henneberg war. 100 Flüchtlinge sollten im Dezember 2015 eine Gemeinschaftsunterkunft in der Hildburghäuser Straße beziehen. Dreizehn unbegleitete minderjährige Flüchtlinge wurden im Alumnat des Schleusinger Gymnasiums untergebracht.

Kloster Veßra
ist eine Gemeinde im Landkreis Hildburghausen mit 300 Einwohnern und dem ehemaligen Prämonstratenser-Kloster Veßra. In dem von einer Mauer umgebenen, etwa sechs Hektar großen Klosterhof ragt die Ruine der Klosterkirche St. Marien auf, die das bedeutendste romanische Baudenkmal zwischen Rhön, Grabfeld und Rennsteig ist. Der Südthüringer Rechtsextremist Tommy Frenck hat den einzigen Gasthof „Goldener Löwe“ in Kloster Veßra gekauft und zu einem Szenetreff ausgebaut. Frenck gilt als einer der aktivsten Rechtsextremisten in Südthüringen und sitzt für das rechtsextreme „Bündnis-Zukunft-Hildburghausen“ als Abgeordneter im Kreistag.

Römhild
ist eine Kleinstadt mit 7.000 Einwohnern und der vermutlich älteste Ort Thüringens. Von seiner bewegten Geschichte zeugen heute unter anderem das Schloss „Glücksburg”, ein spätgotischer Bau und die Stiftskirche. Im Sommer 2015 hat sich in der Stadt ein Unterstützerkreis für Flüchtlinge gebildet; eine Gemeinschaft „Römhild sagt Nein zum Heim“ hetzt dagegen auf Facebook. Mit einer „Menschenkette gegen Rechts“ wurde im Juni 2015 gegen einen Aufmarsch protestiert, der eine geplante Flüchtlingsunterkunft verhindern wollte. Im September wurde im Stadtzentrum die Gemeinschaftsunterkunft am Schlossplatz für 60 Geflüchtete eröffnet.

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